Erster Advent, und ich suche in mir nach einem fernen Gefühl. Dieser Mischung aus kindlichem Wissensdurst und kitzelnder Erwartungsfreude. Es ist irgendwo dort hinten in meinem Erinnerungsspeicher und glitzert ein wenig hervor zwischen abgelegten Lebensakten, unnötigen Masken und zu eng gewordenen Klamotten… und will ja vielleicht gar nicht gestört werden. Lass ich es nun dort in Ruhe oder kram ich es heraus und hol es ins Kerzenlicht? Dieses rotwangige Warten (Pssst: Auf was eigentlich noch mal?) und muntere Liedersingen, dieses Morgen-Kinder und Deck-The-Halls? Und womöglich will es, dass ich dann einen Baum ins Haus hole und mit ihm um ihn herum hopse. Und ich? Will ich nicht lieber einfach meinem Kaffee trinken, kommenden Schneeflocken beim Tanzen zu sehen, nicht an emotionale Grenzen stossen, weil das Leben seit damals zeitweise alles andere als ein Kindergeburtstag war, sich Traurigkeiten mit an den Tisch gesetzt und sich die Goldfäden im Engerlkostüm schon ziemlich ausgewaschen haben? Mal nachdenken. Jetzt geh ich erst einmal ein paar Tannenzweige aus dem Garten holen…
BaLo* 30.11.2014
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